24. Juli 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Felix Streng ist im Augenblick der Herr der Zahlen, sowohl auf der Bahn als auch daneben. Unser Mandant sprintet und springt am liebsten so schnell wie möglich und so weit wie möglich. Als Paralympischer Leichtathlet will der in Coburg aufgewachsene 23-Jährige, der für den TSV Bayer 04 Leverkusen startet, schließlich noch eine Menge erreichen – auch in diesem Jahr mit den Europameisterschaften vom 20. bis 26. August in Berlin. Also machte er sich jetzt auf den Weg nach Nürnberg zu den Deutschen Meisterschaften der „normalen“ Leichtathleten, denn mit seinem kürzlich aufgestellten Europarekord von 21,42 Sekunden hatte er die Norm für die 200 Meter erfüllt.
Felix wollte drei Dinge hinbekommen: Erstens noch einmal die Form für die EM überprüfen, zweitens wieder zeigen, dass gemeinsame Starts von Athleten mit oder ohne Handicap selbstverständlich sind – und drittens am liebsten den nächsten Rekord aufstellen. Kurzfassung: Die Punkte eins und zwei funktionierten, doch eine erneute Steigerung sprang nicht heraus. Leben konnte der Student der Betriebswirtschaftslehre trotzdem mit seinen 21,57 Sekunden. Es war schließlich das zweitschnellste Rennen seiner Karriere.
„Es hat Spaß gemacht und mit dem Lauf bin ich ganz zufrieden“, sagt Felix. Alle 200-Meter-Sprinter hatten in Nürnberg mit Gegenwind zu kämpfen. Deshalb ordnete Streng das Ergebnis sachlich ein: „Klar habe ich mir gewünscht, ein bisschen schneller zu laufen, aber die Zeiten waren insgesamt nicht so schnell. Dafür ist meine Zeit auf jeden Fall noch sehr gut. Ich fühle mich auch gut.“ Daraus folgt in der Übersetzung: Die Europameisterschaften in Berlin können kommen.
Typisch Felix: Obwohl er vom anstrengenden Nürnberg-Trip erst kurz nach zwei Uhr in der Nacht wieder zu Hause in Köln war, saß er am anderen Morgen früh am Schreibtisch über seinen Büchern. „Am Freitag ist Statistik-Klausur“, erklärt der EM-Medaillenkandidat, „das heißt, jetzt noch mal richtig Gas geben und lernen.“ Felix Streng will einfach überall der Herr der Zahlen sein.