Der Medaillentraum: Felix Streng will Europa rocken
14. August 2018 Zurück zur Artikelübersicht »

Seine Leidenschaft ist die Leichtathletik und unser Mandant Felix Streng hat schon mal mitgefiebert. Was er zuletzt bei den Europameisterschaften der „normalen“ Sportler zu Hause am Fernseher erlebte, sorgte sogar für einen Extra-Schub an Motivation. Beispiel: Als Mateusz Przybylko, Teamkollege beim TSV Bayer 04 Leverkusen, seine große Hochsprung-Show ablieferte und spektakulär zum EM-Titel flog, bekam der 23-Jährige eine Gänsehaut: „Irre. Das macht heiß. So in einen Flow zu kommen und dann so etwas zu erleben – ein Traum.“ Felix selbst, der in Coburg aufgewachsene Wahl-Leverkusener, kann sich jetzt seinen ganz eigenen Traum verwirklichen. Bei den Para-Leichtathletik-Europameisterschaften vom 20. bis 26. August wird er im Mittelpunkt stehen. Der Sprinter und Weitspringer will nicht nur dabei sein: Er geht auf die Jagd nach Medaillen. Vier Disziplinen, vier Mal Edelmetall – so stellt er sich das im besten Fall vor.

Der Rückblick auf die Hallensaison und die Ergebnisse unter freiem Himmel zeigen, dass Felix Streng bestens vorbereitet ist. Zeiten wie der deutsche Rekord über 100 Meter und der Europarekord über 200 Meter sind ihm diesmal aber nicht ganz so wichtig – eine Ausnahme für einen, bei dem sonst jede Milli-Sekunden und jeder Zentimeter zählen. „Bei Meisterschaften geht es zuerst darum, vorne zu sein“, betont Felix, der sich unter der Anleitung seines Trainers Hans-Jörg Thomaskamp intensiv auf die kontinentalen Titelkämpfe vorbereitet hat. Auf Thomaskamp musste Streng in der vergangenen Woche verzichten, weil der natürlich an Ort und Stelle den Gold-Hochspringer Przybylko betreute. „Wir haben aber täglich miteinander gesprochen“, berichtet Streng, der das Rezept für eine erfolgreiche EM verinnerlicht hat: „Du musst heiß sein und gleichzeitig einen kühlen Kopf bewahren.“

Felix, dem die aktuelle vorlesungsfreie Zeit im Studium der Betriebswirtschaftslehre sehr gelegen kommt, kennt sich mit Erfolgen bereits aus. Bei seinem ersten EM-Auftritt 2014 in Swansea (Wales) holte er Gold über 200 Meter und Silber über 100 Meter. Zwei Jahre später gab es 2016 in Grosseto (Italien) die Goldmedaille mit der Staffel über 4×100 Meter sowie jeweils Silber und 100 Meter und 200 Meter. Von den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) brachte Felix Streng Staffel-Gold sowie Bronze über 100 Meter und im Weitsprung mit. Das Staffel-Gold von den Weltmeisterschaften 2015 in Doha (Katar) rundet seine Medaillen-Bilanz ab, die bereits imponierend ist. Dabei ist Felix erst 23 Jahre jung und längst nicht am Ende seiner Entwicklung.

Sein Hunger nach Erfolg ist ebenfalls noch nicht gestillt: „Die 100 Meter will ich gewinnen, die 200 sind auch möglich. Es wird wichtig sein, dass alle kleinen Puzzleteilchen an den richtigen Platz fallen.“ Den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, den Schauplatz der Para-EM mit einem Fassungsvermögen von 10000 Zuschauern, kennt er von früheren Wettkämpfen. „Ich mag dieses Stadion und ich hoffe, dass wir eine gute Stimmung haben werden.“ Durch gute Leistungen will er seinen Teil dazu beitragen – und zunächst bei der Eröffnungsfeier am 20. August (Montag) die Atmosphäre in sich aufsaugen. Sportlich ernst wird es dann einen Tag später am 21. August mit dem Vorlauf über die 200 Meter. Die Devise: Ein Wettkampf pro Tag. Erster Höhepunkt wird das Finale über 200 Meter sein (22. August). Es folgen: Vorlauf über 100 Meter (23. August), Staffel (24. August), Weitsprung (25. August) und am Ende das Finale über 100 Meter (26. August). Felix hat seinen eigenen Traum: Er will danach ein glücklicher Mensch sein. Eigentlich ist er es ja jetzt schon. Streng genommen.